Behandlung von Salmonellose, Borreliose und der ererbten Konstitution

Fallstudie

Autor: Volker Weis

Geschildert wird die Geschichte eines Mannes, der sich auf sein Konstitutionsmittel in jeder Hinsicht, sogar bei seinen Borreliose-Symptomen bessert. Die chronischen Verdauungsbeschwerden bleiben zunächst therapieresistent. Der Schlüssel zur Heilung war ein kleines Mittel, eine Darmnosode.

Herr T., 46 Jahre, 195 cm groß, Glatze, freundliches Wesen, von Beruf Schreiner, Freeklimber, geschieden, 1 Sohn aus 1. Ehe. Lebt mit neuer Frau und deren 2 Kinder zusammen.

Diagnose:

Schleimbeutel-EZ, Taubheitsgefühle der Hände, chronischer Durchfall

Herr T. kommt wegen einer seit 2 Monaten bestehenden Schleimbeutel-EZ am rechten Ellbogen. Schon früher hatte er einmal eine solche Entzündung am rechten Knie. Es bestehen stechende Schmerzen schlimmer durch Druck. Die Finger der rechten Hand sind taub V durch viele Arbeiten B Ruhe(3). Nachts und durch Schreiben verschlimmert sich das "Einschlafen", besser wird es durch Schütteln der Hände. Er erzählt, er habe ein altes Haus gekauft, das er nun zusammen mit seiner Frau renoviere. In seinem Beruf müsse er viel knien, habe aber keine Rückenschmerzen. Ellbogenschmerzen und Knieschmerzen schlimmer im Knien

Chronologie:

Als Kind öfters Mandel-EZ
Mit 14 Jahren Wachstumsschmerzen
23 J.: Salmonellose
28 J.: 1. Borreliose (der Ausschlag kam erst ein 1/2 Jahr später)
30 J + 33 J.: Fleischvergiftung
33 J.: Krampfader-OP am Hoden
38 J.: Trennung von 1. Frau
39 J.: Nasenscheidewand-OP
41 J.: Tennisellbogen
In den letzten Jahren: 3-4x Nasennebenhöhlen-EZ, jetzt nicht mehr.
Diverse Brüche beim Klettern. Tinnitus links. Nagelpilz.
Herr T. ist WARM, er schwitzt im Schlaf an Kopf(3) und Körper. Er schlafe am liebsten bei offenem Fenster., trage aber Socken im Bett.
Empfindlich sei er gegen aufziehende "Warmfront": von trocken zu feucht. Wetterwechsel.
Nasskaltes Wetter(3) und die dunkle Jahreszeit(3) möge er nicht: Energietief.

Nahrungsverhalten:

Verlangen: Obst, Süßigkeiten(3) (1 Tafel Schokolade auf einmal), geräucherte Bratwürste(3) Schlecht verträglich: Kuhmilch-Käse (Blähungen), Milch und Kaffee (unangenehmer Bauchdruck). Stuhl: dünner Stuhl(3) und viele Winde(3) Psyche: "Erschöpft" von Beruf, Kinder, Haushalt. Er ziehe sich dann zurück, wolle nicht darüber reden. Beruflich gehe es sehr gut. Er habe zu wenig Zeit für sich, gehe aber bei Gelegenheit klettern. Er sei ein ordentlicher Mensch, sowohl im Beruf als auch in der Buchführung.

Familien-Anamnese:

Mutter Linie: Mutter: groß, MSchwester1: Mb. Parkinson, MSchwester2: groß, Osteoporose. MVater: groß gewachsen, Krebs MVaterBruder: sehr groß gewachsen. MMutter: † Apoplexie im Alter.

Vaters Linie: Vater: Dickdarm-Ca † 44 J. VBruder: Herzinfarkte VSchwester: Herzkrankheit Schwester: groß gewachsen, Thrombose. Bruder: groß Kinderlähmung

Analyse:

Die Pathologie des Patienten setzt sich zusammen aus der ererbten Konstitution (Tuberkulinie), der Borreliose-Infektion (Vakzinose), sowie der Salmonellose (Parasitose) bzw. Folgen von Fleischvergiftung.

Indiziertes Mittel und Reaktion:

Das Konstitutions-Mittel Calcium-Phosphoricum wurde über 2 Jahre von LM 6 - 12 - 18 - 24 gegeben mit sehr gutem Erfolg. Die Schleimbeutel-EZ war schon nach 2 Monaten "fast weg". Die borreliosebedingte Taubheit der Hände verschwand schnell. Insgesamt wurde er fitter. er sei "voll zufrieden", der Schlaf sei besser, Knieschmerzen und Ellbogenschmerzen wurden schnell besser. Ebenso der Schweiß im Schlaf. Der Stuhlgang wurde besser aber nie richtig gut. Diverse Mittel wurden gegeben u.a. Sulfur mit zeitlicher Besserung, jedoch nicht anhaltend. Er habe das Gefühl, der Darm werde "immer empfindlicher". Durchfall morgens 2x, tagsüber 1x. Viele Blähungen, zeitweise eingeklemmt. Leichte Bauchschmerzen. Schließlich kam ich auf die Spur.

Indiziertes Mittel und Reaktion:

Die Salmonellen-Nosode Gaertner C 30 2x , C 200 2x während einer Zeit von 9 Monaten. Reaktion: 2 Tage nach der 1. Gabe C 30: "Ich habe eine 20 cm lange, Art 'Wursthülle' ausgeschieden, die hat faulig gerochen, wie zersetztes Gewebe". (Stand in keinem Zusammenhang zur aktuellen Nahrungsaufnahme) Der Stuhl wird danach fester, teilweise fast "normal". B Blähungen. Geruch zunächst noch "komisch", was sich aber über die Monate verliert.

Analyse:

Das Konstitutionsmittel bessert seine allgemeinen und im speziellen seine Borreliose-Symptome. Die Darmsymptome besserten sich nicht. Die Salmonellose stellte eine Art Blockade dar, die erst mit der entsprechenden Nosode aufgelöst werden konnte. Dieses Mittel ist repertorisch kaum zu beweisen.

Im Anhang sehen Sie eine computergestützte sogenannte Repertorisation der Symptome, die zur Auffindung seines Konstitutionsmittels führte.

Repertorisation

Bitte beachten Sie:

Die Behandlung chronischer tiefsitzender Leiden stellt die größte Herausforderung für den homöopathischen Praktiker dar. Der Fall soll Einblick geben in den Praxisalltag des klassischen Homöopathen. Es erfordert viele Jahre des Studiums der Arzneimittelbilder, der Heilgesetze, der richtigen Beurteilung der Reaktion auf das gegebene Mittel sowie die richtige Dosierung des Arzneimittels.

Bitte probieren Sie nicht selbst herum beim Behandeln chronischer Leiden! Wenden Sie sich an einen ausgebildeten Homöopathen.

Es sollte immer erst eine ausführliche Anamnese durch eine erfahrene Fachkraft durchgeführt werden. Kein Körper ist wie der andere. Was bei einem geholfen hat, hilft noch längst nicht beim anderen. Und bei Homöopathie gilt auch nicht der Satz: Schaden kann es ja nicht! Im Gegenteil, es kann sehr wohl schaden und manchmal ziemlich.



zurücknach oben